Ju-Jitsu - Übersicht

Die japanischen Samurai erlernten neben Waffenkünsten wie Schwertkampf und Bogenschießen auch waffenlose Verteidigungstechniken, die sie Jiu-Jitsu („die sanfte Kunst“) nannten. Bei dieser Kunst ging es darum, sich auf dem Schlachtfeld, nach Verlust der eigenen Waffen, unbewaffnet gegen Angriffe mit dem Schwert oder Speer zu wehren. Dabei wurde dem Tragen von Rüstungen, das die Beweglichkeit sehr einschränkt, Rechnung getragen, weshalb beim Jiu-Jitsu ringkampfartige Techniken überwogen. Der Anteil an Schlag- und Tritt-Techniken war minimal. In der Zeit der Tokugawa-Shogune (ab 1600), in der Japan befriedet wurde und es keine großen Schlachten mehr gab, entwickelten die Samurai das alte Jiu-Jitsu zum Ju-Jitsu weiter. Hierbei wurde der Anteil von Schlag- und Tritt-Techniken beträchtlich erweitert und das Training auf waffenlose Angriffe und Angriffe mit Stock und Messer zugeschnitten. In der Folgezeit wurde das Ju-Jitsu bei Polizei-Einheiten und Sicherheitskräften sehr beliebt, da es ein breites Spektrum der Selbstverteidigung bot. Bei der Entwicklung moderner Budo-Künste wie Karate, Judo und Aikido war das Ju-Jitsu richtungsgebend und beeinflusste diese Künste sehr stark.


Neben einer effektiven und vielseitigen Selbstverteidigung bietet das Ju-Jitsu auch andere positive Aspekte. Der Ju-Jitsuka bekommt eine hervorragende Koordination, verbessert seine körperliche Fitness außerordentlich und lernt auch in Alltags-Situationen, die kampfkunstunabhängig sind, flexibel zu reagieren. Ju-Jitsu stärkt das Selbstvertrauen, fördert die Eigenmotivation und erzieht zu Durchhaltevermögen und Entschlossenheit. Es ist für Männer wie Frauen gleichermaßen geeignet; interessierte Anfänger sollten nicht jünger als 12 Jahre alt sein, um mit dem Training zu beginnen.