Kenjutsu - Übersicht

Ken-Jutsu, nicht zu verwechseln mit Ken-Do, ist die klassische Schwertkunst der Samurai. Im Gegensatz zum Ken-Do sind beim Ken-Jutsu keine schnellen, flüchtigen Techniken gefragt, sondern Ganzkörperschläge mit entsprechender Durchschlagkraft. Dabei bilden Schwert und Körper eine Einheit (Ken tai ichi).


Die Hauptwaffe des Ken-Jutsu ist das lange Schwert (Daito). Es gibt sieben Grundschnitte (Giri oder Uchi) und einen Stich (Zuki). Auf diesen Techniken basiert das ganze System des japanischen Schwertkampfes. Diese Techniken lassen sich auch auf das kurze Schwert (Shoto) und den Dolch (Tanto) übertragen. Beim Training werden hölzerne Schwerter verwendet (Bokken) und keine Schutzausrüstung getragen, wie etwa beim Ken-Do. Die Schläge werden exakt auf dem Körper gestoppt, bzw. am Kopf mit geringem Sicherheitsabstand (Sun-Dome) arretiert.

Beim Partnertraining lernt der Schwertkämpfer (Kenshi) das richtige Ausweichen (Tai sa waki) gegen den gegnerischen Schwertangriff und die entsprechenden Konterschläge (Kaeshe–Waza), denn beim Ken-Jutsu werden direkte Blocktechniken weitestgehend vermieden. Im fortgeschrittenen Stadium werden auch verschiedene Waffen gegeneinander eingesetzt.


Während Ken-Jutsu dem mittelalterlichen Samurai das Überleben auf dem Schlachtfeld sicherte, bietet es dem modernen Menschene einen Weg, seine körperlichen und emotionalen Fähigkeiten zu trainieren. Darüber hinaus entwickelt der Schwertkämpfer die für das Ken-Jutsu nötige Körperkraft und Ausdauer und lernt seine Atmung zu kontrollieren und Körper und Schwert in einer harmonischen Bewegung zu vereinen. Außerdem fördert es Charaktereigenschaften wie Entschlossenheit, Durchhaltevermögen und Selbstdisziplin.


Iai-Jutsu ist die älteste Form der japanischen Schwertkunst. Bevor ein systematisches Kampftraining mitdem Schwertentwickeltwurde, (siehe Kenjutsu) übten die Samurai bestimmte Aspekte der Schwertkunst in kurzen, stilisierten Bewegungsabläufen (Katas). Die nannten diese Kunst Iai. Wie alle Katas stellten auch die Iai-Katas einen Kampf gegen einen oder mehrere imaginäre Gegner dar. Diese Art des Übens war zwar sehr theoretisch, stärkte aber die psychische Einstellung des Samurais für den Kampf.


Jede Kata besteht aus vier Teilen:

 

1. Das Ziehen des Schwertes - Nukitsuke

2. Die eigentlichen Schnitte oder Stiche - Kiri-Otoshi

3. Das Abschlagen des Blutes - Tchiburi

4. Das Zurückstecken des Schwertes - Noto

Heute wird die Kunst des Iai meist als esoterisches Iai-Do praktiziert, was aber nur noch einen schwachen Abklatsch des Iai darstellt.

 

Die Ronin-Ryu übt, gemäß ihrer Bemühungen um Authentizität, im Rahmen ihre Kenjutsu Trainings die ursprüngliche Form des Iai-Jutsu. Schon der Anfänger lern einfache Katas und muss bei jeder Kenjutsu-Prüfung eine, beziehungsweise zwei, Katas zeigen. Bis zum höchsten Schülergrad werden insgesamt 10 Katas verlangt.

 

7.Kyu: Weißer Gürtel [--]

6.Kyu: Gelber Gürtel [Shomen-uchi (1)]

5.Kyu: Orangener Gürtel [Naname-giri (2)]

4.Kyu: Grüner Gürtel [niho-zuki (3), Ushiro-zuki (4)]

3.Kyu: Blauer Gürtel [Yoko-uchi (5), Kiri-age(6)]

2.Kyu: Brauner Gürtel [Kaishaku (7), Sanpo (8)]

1.Kyu: Roter Gürtel [Otoshi-zuki (9), Otoshi-uchi(10)]